Auf den Tag genau am 13. November 1021 wurde Gründlach erstmals urkundlich erwähnt. Damals schenkte Kaiser Heinrich II. dem Bistum Bamberg den zum Königsgut Aurach gehörenden Forst mit den dazugehörenden Ortschaften. Dazu zählte auch Großgründlich, genannt „Crintilaha“ – der Ortsname leitete sich damals vom Fluss Gründlach ab, der noch immer durch den Ort fließt.
Eigentlich hätte Nürnbergs ältester Stadtteil Großgründlach sein 1.000jähriges Bestehen mit mehreren großen Veranstaltungen in diesem Jahr feiern wollen. Ein großer Festakt mit Ministerpräsident Dr. Markus Söder, dem Schirmherrn, Oberbürgermeister Marcus König und Kaiser Heinrich II., in der Person des stellvertretenden Vorsitzenden des Vorstadt- und Bürgerverein Alt-Großgründlach e.V., Helmut Bresler, war geplant.
Doch die Corona-Pandemie machte alle Vorhaben zunichte. Jedoch völlig still wollten die Großgründlacher den Geburtstag ihres Ortes nicht vorbeiziehen lassen. Am 13. November lud der Vorstadt und Bürgerverein Alt-Gründlach e.V. mit seinem Vorsitzenden Thomas Röhrich, zu einem Kinoabend. Die Open-Air-Veranstaltung im Hof des Hallerschen Schlosses wurde nach der 2G-Regelung abgehalten.
Zu Beginn der Geburtstagsfeier begrüßte Kaiser Heinrich II. huldvoll die Gästeschar, die sich vor dem strömenden Regen mit Schirmen schützte. Nach der Kaiserlichen Hoheit sprach der Vorsitzende des Vorstadt- und Bürgervereins Alt-Gründlach, Thomas Röhrich, die Grußworte und bedankte sich beim Schlossherrn Berthold Haller von Hallerstein, dem Eigentümer des Hallerschlosses, der den Schlosshof für diese Veranstaltung zur Verfügung stellte. Dann sprach der Bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder die Grußworte per Video und gratulierte zu dem Jubiläum. Er sagte, dass er ein besonderes Verhältnis zu Großgründlach hätte, er habe schließlich in dem schönen Ort in romantischer Atmosphäre geheiratet. Pünktlich, wie Könige nun mal sind, kam der Nürnberger Oberbürgermeister Marcus König um 19 Uhr zum Gratulieren. Die fränkischen Musikanten untermalten die Geburtstagsfeier musikalisch.
Im ungemütlichen kalten Regen, die Großgründlacher und ihre Gäste zeigten sich wetterfest, wurden drei Filme auf der Leinwand gezeigt. Im ersten Filmdokument wurde die Geschichte der Gründlacher Hauptstraße im Wandel der Zeit dargestellt, danach die 950-Jahrfeiervon 1971, die ein Jahr vor der Eingemeindung zur Stadt Nürnberg stattfand. Das aktuelle Werk stand unter dem Motto „Eine Bank geht auf Reisen“ – darin kamen Zeitzeugen aus Großgründlach, Kleingründlach und Reutles zu Wort. Dieser Film war mit einer Dauer von 40 Minuten der längste der drei Dokumentationen und wurde immer wieder von Szenenapplaus begleitet.
Nun hofft der Vorstadtverein Alt-Gründlach e.V., dass er die für 2021 geplanten Jubiläumsfeiern im nächsten Jahr durchführen kann. Dann wird eben der 1001. Geburtstag gefeiert.