„Zurück zur Zukunft!“ – Eröffnung Deutsches Museum Nürnberg

Mit einem Festakt ist das Deutsche Museum Nürnberg im Augustinerhof 4 feierlich eröffnet worden. Entschlossen wie ein Jedi-Ritter aus den Science-Fiction-Produktionen „Star Wars“, durchtrennte Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder mit einem Lichtschwert das rote Band vor dem gigantischen Gebäude im Herzen der Nürnberger Altstadt.
Im Festakt würdigte Söder das Zukunftsmuseum als „Stargate mitten im Herzen der Stadt“. Söder sagte: „Science Fiction ist ein Ideengeber für Entwicklungen von morgen. Im Deutschen Museum Nürnberg wird Zukunft erlebbar. Solarautos und Roboterlabore erlauben einen einzigartigen Blick in die faszinierende Welt der Science and Fiction. Wissenschaft ist immer Zukunft. Live long and prosper!“ Neben dem Ministerpräsidenten waren auch die Staatsminister Bernd Sibler, Albert Füracker und Joachim Herrmann beim Festakt anwesend.
Der Generaldirektor des Deutschen Museums, Prof. Dr. Wolfgang M. Heckl, dankte der bayerischen Staatsregierung ausdrücklich: „Sie haben eine Vision Wirklichkeit werden lassen, und dafür sind wir sehr dankbar.“ Außerdem hob Heckl das weltweit einzigartige Konzept des Zukunftsmuseums hervor: „Hier werden echte Prototypen und Zukunftsvisionen gegenübergestellt.“ Das Haus sei ein Museum, aber gleichzeitig auch ein Ort der Diskussion: „Was für eine Zukunft wünschen wir uns, mit welchen technologischen Mitteln und mit welchen wissenschaftlichen Erkenntnissen kann sie Realität werden?“ Die Frage „Kann man die Zukunft ausstellen“ hatten die Ausstellungsmacher erfolgreich mit „Ja!“ beantwortet.
Bayerns Wissenschaftsminister Bernd Sibler würdigte das Deutsche Museum als „ein Schaufenster, durch das man bereits heute in die Welt von morgen“ blicke.
Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König zeigte sich vom „Zukunftsmuseum“ in seiner Stadt sehr beeindruckt. Sein Statement zur Eröffnung: „Nürnberg lebt seit Jahrhunderten von guten Ideen. Der sprichwörtliche ‚Nürnberger Witz‘ – also der Ideenreichtum – ist die Triebfeder für unsere Wirtschaft. Sich als Standort neu zu erfinden, das ist dem Wirtschaftsstandort Nürnberg immer wieder gelungen – mit kreativen Ideen und einem agilen Innovationsökosystem in der Region. Das Nürnberger Innovationsökosystem besteht aus Innovationsorten – Orten der Bildung, Forschung, Kreativität, Vernetzung und Inspiration – und aus den Beziehungen zwischen den Aktiven dort und den Unternehmen. Mit der Eröffnung des Deutschen Museums Nürnberg bekommt dieses Ökosystem einen starken Netzwerkknoten hinzu“.
Begleitet wurde der Festakt mit Theremin-Klängen und einem Roboter-Ballett. Die Ehrengäste wurden von einem Spalier aus Star-Wars-Figuren empfangen – und sogar der Gründer des Deutschen Museums, Oskar von Miller, hatte einen Zeitreise-Auftritt. Nach den offiziellen Reden zur Museums-Eröffnung nahm sich Ministerpräsident Söder die Zeit für einen Rundgang durchs Museum.
Die Ausstellungen des Zukunftsmuseums erstrecken sich über 2.900 Quadratmeter Fläche und fünf Themenfelder: Diese beginnen im persönlichen Lebensumfeld des Einzelnen mit „Arbeit und Alltag“ und „Körper und Geist“, erweitern dann den Blickwinkel auf das „System Stadt“ und das „System Erde“ und enden schließlich beim Traum der Menschheit von Reisen durch „Raum und Zeit“. Highlight-Exponate sind ein Globus mit drei Metern Durchmesser, auf den aktuelle Klimadaten projiziert werden, ein Fallrohr, an dem Besucherinnen und Besucher Experimente in der Schwerelosigkeit machen können, eine futuristische Kombination aus Flugtaxi und E-Auto und ein echtes Hyperloop-Vehikel. Eine „Zukunfts-Werkstatt“ und die beiden Mitmachlabore „Voyager“ und „Discovery“ runden das Angebot im Deutschen Museum Nürnberg ab. Außerdem können Besucherinnen und Besucher eine Virtual-Reality-Zeitreise ins Nürnberg des Jahres 2050 unternehmen.
Neben Objekten aus Wissenschaft und Forschung gibt es hier aber auch Science-Fiction-Elemente zu sehen, die die ganze Spanne möglicher Erwartungen – von Zukunftsängsten bis zu Zukunftsträumen – widerspiegelt. „Das Motto der Dauerausstellung ist Science or Fiction‘, weil wir glauben, dass sich das Spektrum unserer möglichen Zukünfte in einem Spannungsfeld zwischen Utopie und Dystopie bewegen wird,“ erklärt Andreas Gundelwein, der das Ausstellungskonzept seit 2014 entwickelt und mit seinem wissenschaftlichen Team umgesetzt hat. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Ausstellungen, die „Future-Communicators“, gehen auf die Besucherinnen und Besucher zu und erläutern auf Wunsch die Chancen und Risiken der neuen Technologien, um ihnen die Einschätzung zu erleichtern“, ergänzt Marion Grether, Leiterin der Nürnberger Dependance: „Wir scheuen uns im Zukunftsmuseum auch nicht, über heiße Eisen wie zum Beispiel Eingriffe ins menschliche Genom zu sprechen“.
Denn eine Überzeugung teilen sich die Museumsmacher mit ihrem 23-köpfigen Team in Nürnberg: Um Zukunft gestalten zu können, muss man alle Optionen kennen.

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