Autofahrer begegnet Pferden im Straßenverkehr

Gerade im Nürnberger Knoblauchsland treffen Autofahrer oftmals mit Pferden und ihren Reitern, oder Kutschgespannen aufeinander. Dieser Beitrag soll zeigen, wie sich die Autofahrer gegenüber den vierbeinigen Verkehrsteilnehmern verhalten sollten.

Wer im dicht besiedelten Deutschland ausreitet, muss sich mit seinem Pferd teilweise auch im Straßenverkehr bewegen. Immer weniger Autofahrer wissen aber, wie sie sich gegenüber Pferden und Reitern richtig verhalten. Das möchte die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) ändern und setzt dazu auf einen Lehr- und Informationsfilm, der motorisierte Verkehrsteilnehmer aufklärt und um Rücksichtname bittet. Alle Pferdesportler sind aufgerufen, den Film mit zu verbreiten und so ihr eigenes Umfeld zu sensibilisieren.

Foto: CKR

Sicherheit, Unfallverhütung und Tierwohl: In den vergangenen Jahren hat die FN diverse Maßnahmen ergriffen, diesen Ansprüchen gerecht zu werden. So gibt es seit diesem Jahr den Pferdeführerschein Umgang und den Pferdeführerschein Reiten als Ausbildungsangebot und Kompetenznachweise für Menschen, die mit ihrem Pferd auch im Gelände unterwegs sind und mit dem Pferd Straßen nutzen müssen und damit zum Verkehrsteilnehmer werden. Um den Verkehrsraum für Mensch und Pferd sicherer zu machen, hat die FN zudem einen sechsminütigen Lehr- und Informationsfilm produziert, der sich an motorisierte Verkehrsteilnehmer wendet. In kurzen Sequenzen unterschiedlicher Verkehrssituationen erfahren Autofahrer, LKW-Fahrer und Co., wie sie sich verhalten sollten, wenn sie Menschen mit Pferden begegnen. „Der Film zeigt typische Verkehrssituationen: Wie fährt man an Pferde heran oder wie überholt man Reiter. Dabei vermitteln wir auch Verständnis für die Natur des Pferdes und mögliche Reaktionen. Und wir werben für Rücksicht gegenüber dem schwächeren Verkehrsteilnehmer Mensch und Pferd“, erklärt Thomas Ungruhe, Leiter FN-Abteilung Vereine, Umwelt, Breitensport, Betriebe.

Damit der Film wirkt, braucht er nun eine große Verbreitung. „Wir haben den Film natürlich KFZ-Fahrschulen zur Verfügung gestellt. Wir brauchen aber auch die Unterstützung aller Pferdesportler, die in ihrem Umfeld aktiv werden, damit der Film eine große Verbreitung findet“, sagt Thomas Ungruhe. Dazu hat die FN ein Servicepaket bestehend aus Informationstext, Fotos und Link zum Film erstellt. „Unser Wunsch ist es, dass Mitglieder und Angehörige von Reitvereinen und Betrieben beispielsweise auf Kfz-Fahrlehrer in ihrer Region zugehen und diese darum bitten, den Film in ihrer Fahrschule zu zeigen“, sagt Ungruhe. Gleiches gelte für Medien. „Sprechen Sie die Tageszeitung in Ihrer Region an und bitten Sie sie um Unterstützung“, so der Appell von Thomas Ungruhe. „Es sollte im Interesse eines jeden Pferdesportlers sein, dass auch Verkehrsteilnehmer ohne Bezug zum Pferd wissen, wie man sich verhält, wenn man ihnen im Straßenverkehr begegnet.“ Gerne können Pferdesportler, Vereine und Betriebe den Film aus dem FN-Youtube-Kanal auch bei sich in den sozialen Medien wie Facebook teilen oder auf ihren Homepages einbinden. Die FN selbst wendet sich mit dem Servicepaket zum Film ebenfalls an Medien- und Interessensvertreter.

Die FN hat bereits gute Erfahrungen mit diesem Info- und Filmservice gemacht: Vor drei Jahren führte sie für mehr Sicherheit und Unfallprophylaxe den Kutschenführerschein als Qualifikation für Fahrsportler und auch gewerbliche Fuhrunternehmen ein. Auch damals gehörte ein Film für den Theorieunterricht von KFZ-Fahrschulen zum FN-Infopaket. Der Film „Auto trifft Kutsche“ wurde allein auf Facebook über 700.000 Mal angesehen. Der Nachfolger „Auto trifft Pferd“ übersetzt das Thema Pferde im Straßenverkehr nun auf die Situation von Ausreiten oder Spazierengehen mit Pferd.

Das Servicepaket zum Film steht unter www.pferd-aktuell.de/autotrifftpferd zum Download bereit.

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