Auf 38 Hektar entsteht die neue Technische Universität Nürnberg (UTN) als Gemeinschaftsprojekt von Stadt und Land. Der Bebauungsplan ermöglicht das entsprechende Baurecht. Die städtebauliche Vereinbarung fixiert Zuständigkeiten und Pflichten, die sich daraus ergeben. Diese haben am heutigen Freitag, 30. Mai 2025, der Bayerische Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr, Christian Bernreiter, und Planungs- und Baureferent Daniel F. Ulrich im Beisein von Ministerpräsident Dr. Markus Söder, Oberbürgermeister Marcus König, Wirtschafts- und Wissenschaftsreferentin Dr. Andrea Heilmaier und Gründungspräsident der UTN, Prof. Dr. Michael Huth, unterzeichnet.

Der Freistaat Bayern wird auf Grundlage des am 9. Dezember 2021 vom Bayerischen Landtag beschlossenen Gesetzes innerhalb der Konversionsfläche am ehemaligen Südbahnhof eine neue Technische Universität errichten. Der Bebauungsplan Nr. 4656 für die UTN bildet den letzten von drei Bausteinen in der bauleitplanerischen Entwicklung des neuen Stadtquartiers Lichtenreuth. Das erste Modul – der Bebauungsplan Nr. 4635 „Hasenbuck Süd“ – wurde 2019 beschlossen und befindet sich derzeit in Umsetzung. Die Bebauungspläne Nr. 4652 „Ingolstädter Straße“ (Modul 2) und Nr. 4656 „Technische Universität Nürnberg“ (Modul 3) wurden im Stadtplanungsausschuss am 19. Dezember 2024 beziehungsweise am 3. April 2025 zur Veröffentlichung beschlossen.
„Wir machen einen großen Schritt zum Bau der UTN“, freut sich Oberbürgermeister Marcus König. „Mit der neuen Universität spielt Nürnberg vorne mit in der Entwicklung künstlicher Intelligenz. Das Gebiet wird zukunftsfähig entwickelt, um eine gute Arbeits- und Forschungsatmosphäre zu bieten und die Herausforderungen der Zukunft zu meistern, damit auch Top-Personal gewonnen werden kann. Lichtenreuth nimmt damit immer mehr Gestalt an – künftig werden Menschen hier leben, arbeiten, studieren. Die essentielle Infrastruktur mit Parks, Spielplätzen und Kinderbetreuung wächst bereits jetzt schon mit.“
„Nürnberg baut Zukunft! Zum ersten Mal seit über 40 Jahren wird in Bayern eine neue Universität gegründet – und sie steht ganz im Zeichen der Zukunft: die Technische Universität Nürnberg (UTN). Der städtebauliche Vertrag für die UTN wurde heute mit Oberbürgermeister Marcus König und Bauminister Christian Bernreiter unterzeichnet, damit startet eines der spannendsten Bildungsprojekte Deutschlands. Das ist ein historischer Moment für Franken und ganz Bayern“, betont Ministerpräsident Dr. Markus Söder.
Wirtschafts- und Wissenschaftsreferentin Dr. Andrea Heilmaier: „Mit dem städtebaulichen Vertrag schaffen wir die Grundlage für eine der wichtigsten Zukunftsinvestitionen unserer Stadt. Die Technische Universität Nürnberg steht für wissenschaftliche Exzellenz, Innovationskraft und urbanes Wachstum. Der heutige Tag ist ein starkes Zeichen dafür, dass Stadt und Freistaat gemeinsam Verantwortung für die Entwicklung des Wissenschaftsstandorts Nürnberg übernehmen.“
Von dem 38 Hektar großen Gelände der UTN sind 27 Hektar Baufläche, sie sollen für Universitätsgebäude wie Institute, Labore, Verwaltung, aber auch Mensa und Studentenwohnheim Platz bieten. Im östlichen Bereich gruppieren sich die Gebäude wie ein Campus um einen großen grünen Platz, die sogenannte Campus-Wiese. Im westlichen Bereich, auf dem aktuell noch Autologistik betrieben wird, soll Platz für Erweiterungen und Forschungseinrichtungen geboten werden.
„Städtebaulich setzt die Planung ganz auf Nachhaltigkeit und Urbanität der Universität. Die Universität wird eingebunden in die Verlängerung der Straßenbahnlinie 7 und in das Fuß- und Radwegenetz“, erläutert Planungs- und Baureferent Daniel F. Ulrich. Das gesamte Campusareal bleibt für die Öffentlichkeit fußläufig und per Fahrrad zugänglich, ein Durchfahren mit dem Auto Richtung Hasenbuck wird es, wie geplant, nicht geben. Für Beschäftigte und Studierende wird es am Rand der Universität zwei Parkhäuser geben. Der Urbane Campus wird geprägt sein durch die Einbindung in die Nachbargebiete von Lichtenreuth, die Dichte und Funktionsmischung von Wohnheimen, Forschung und Lehre sowie die Grünausstattung und die Anbindung an den Lichtenreuther Park sowie das Erholungsgebiet Dutzendteich.
Um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern, wird das Schwammstadtkonzept umgesetzt und Niederschlagswasser zurückgehalten und versickert. So werden Überflutungen vermieden und der Regen kommt dem Grundwasser zugute. Die Wärme wird aus einer Wärmepumpe mit Wärmespeicher mit bis zu 48 Metern Höhe gewonnen. Der Strom kommt aus den Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern. Der Erhalt des wertvollen Baumbestands ist im Bebauungsplan gesichert. Im städtischen Brunecker Park an der Münchener Straße wird der alte Baumbestand erhalten, um dort den Alleecharakter der Straße weiterhin sichtbar zu machen.