Umgestaltung der Breiten Gasse im Stadtplanungsausschuss beschlossen

Aktuell sieht es in der Breiten Gasse zwischen Ludwigsplatz und Färberstraße noch so aus – doch das soll sich in absehbarer Zeit ändern.
Foto: Stadtplanungsamt Stadt Nürnberg

Der Stadtplanungsausschuss hat in seiner Sitzung am Donnerstag, 13. Juni 2024, die Neugestaltung der Fußgängerzone in der Breiten Gasse beschlossen. Die Maßnahme ist in drei Bauabschnitte aufgeteilt. Mit dem Umbau des ersten Bauabschnitts zwischen Ludwigsplatz und Färberstraße soll 2025 begonnen werden.

Neben dem Einkaufserlebnis soll in der Breiten Gasse künftig Familien und jungen wie alten Menschen mehr Abwechslung geboten werden. „Verweilen, Treffen, Ausruhen, Beobachten, Gastronomie, Kultur oder Spiel und Bewegung sollen den Aufenthalt in dieser wichtigen Stadtstraße attraktiver machen“, so Planungs- und Baureferent Daniel F. Ulrich.

Copyright: Stadtplanungsamt Stadt Nürnberg

Maßnahmen zur Anpassung des öffentlichen Raums an die Folgen des Klimawandels sind in Form von Entsiegelung und Versickerung, Verbesserung von Baumstandorten und die Aufstellung von Trinkbrunnen berücksichtigt.

Herzstück der Umgestaltung ist ein vom Ludwigsplatz zur Pfannenschmiedsgasse durchlaufendes „Gestaltungsband“, in dem zusammen mit den Bestandsbäumen eine attraktive und möglichst schattige Aufenthaltszone geschaffen wird. Sitzmöglichkeiten unter Bäumen, temporär bespielbare Aktionsflächen und sogenannte Aktivinseln mit Elementen für Spiel und Bewegung für alle Altersklassen sollen zum Erholen einladen oder für ein kurzweiliges Einkaufserlebnis sorgen. Außengastronomie trägt zusätzlich zu einer Belebung der Breiten Gasse bei. Auch weitere Einbauten werden in diesem Bereich gebündelt, wie Leuchten, Trinkwasserbrunnen, kleinere Verkaufsstände oder Abfalleimer.

Optisch hervorgehoben wird das „Gestaltungsband“ durch einen Oberflächenbelag aus mehrschichtig aufgebauten Pflastersteinen, die Regenwasser speichern und wieder an das Erdreich der Baumscheiben oder durch Verdunstung an die Umgebung abgeben. Ziel ist eine Zurückhaltung von Oberflächenwasser und eine Verlangsamung des Abflussgeschehens. Dadurch wird das Mikroklima in der Breiten Gasse verbessert, der Stadtraum gekühlt und das städtische Kanalnetz entlastet.

Der Bereich nördlich des „Gestaltungsbands“ dient dem langsamen und achtsamen Vorankommen und soll ein ungehindertes Laufen entlang der Gebäude und die freie Zugänglichkeit der Eingänge und Schaufenster ermöglichen. Südlich des „Gestaltungsbands“ bewegt sich der Hauptstrom der Passantinnen und Passanten. Diese großzügig bemessene Zone dient der Zufahrt für die Feuerwehr, der Müllentsorgung sowie der Anlieferung.

Um ein einheitliches und durchgängiges Erscheinungsbild in der Fußgängerzone zu erhalten, wird der Oberflächenbelag hier in Anpassung an die bereits neu gestalteten Platzflächen rund um den Weißen Turm mit Granit-Großsteinpflaster in verschiedenen granittypischen Farbnuancen hergestellt. Der geplante Granitbelag ist sehr dauerhaft und damit nachhaltig und mit gesägter und angerauter Oberfläche barrierefrei.

Der Baumbestand in der Breiten Gasse ist in die Umgestaltung eingebunden worden. Die Bestandsbäume erhalten offene Baumscheiben und können so zur direkten Versickerung von Oberflächenwasser genutzt werden und darüber hinaus der Biodiversität dienen. Bei Neupflanzungen werden zur Verbesserung der Baumstandorte und zum Schutz des Wurzelbereichs, aufgrund der stark genutzten und belasteten Flächen in der Fußgängerzone durch Fußgänger- und Anlieferverkehr, begeh- und befahrbare Baumscheiben eingebaut.

„Natürlich wird der Handel weiter dominieren, er soll aber in ein abwechslungsreicheres Stadterlebnis eingefügt werden“, so Wirtschafts- und Wissenschaftsreferentin Dr. Andrea Heilmaier.

„Ich danke dem Rat für den Willen, dieses Projekt voranzutreiben – in der Bündelung ohnehin nötiger Maßnahmen der Stadtentwässerung und des Unterhalts wird es gelingen, nun auch in der Breiten Gasse Schwammstadtprinzipien durch einen besonderen Belag und Maßnahmen unter der Oberfläche umzusetzen“, so Bürgermeister Christian Vogel.

Die Maßnahme liegt im künftigen Stadterneuerungsgebiet „Altstadt Mitte“ und ist damit grundsätzlich förderfähig. 

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