Der Werkausschuss Servicebetrieb Öffentlicher Raum Nürnberg (Sör) hat in seiner letzten Sitzung über die Vergabe der Rohbauarbeiten für die neue SörZentrale am Pferdemarkt abgestimmt. Der Auftrag für die Rohbauarbeiten wurde durch den Ausschuss vergeben, sodass einem Baubeginn Anfang Juli 2024 nichts mehr im Weg steht. Die Rohbauarbeiten werden voraussichtlich im Herbst 2025 abgeschlossen sein. Danach geht es mit den Ausbauarbeiten weiter, sodass die Inbetriebnahme der neuen SörZentrale ab Mitte 2027 erfolgen kann.
Christian Vogel, Bürgermeister und Erster SörWerkleiter, freut sich auf die Veränderung auf dem Gelände des ehemaligen Wertstoffhofs: „Die neue SörZentrale ist nicht nur der moderne Arbeitsplatz für rund 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, er ist zukünftig auch die Schaltzentrale für die Einsatzkräfte im öffentlichen Raum für Straßenreinigung, Winterdienst, Spielplatzunterhalt, Grünpflege, Baumpflege und vieles mehr. Er trägt zudem maßgeblich zur Aufwertung des Stadtraums bei. Wir errichten an der Schwabacher Straße einen öffentlich zugänglichen Park und zeigen direkt vor „unserer“ Haustür, wofür Sör steht und was Sör leistet.“
Seit Herbst 2023 laufen die restlichen Abbrucharbeiten und die Freimachung des Baufelds. In den Monaten Februar und März 2024 wurde parallel zu den vorgenannten Arbeiten eine Zisterne eingebaut.
Bei der Planung des Neubaus wurde auf den Klimaschutz mit einem umfassenden Ökologie-Konzept besonders Wert gelegt. Aus einer ehemals komplett versiegelten Fläche wird neben den Betriebsgebäuden eine 7 000 Quadratmeter umfassende Grünfläche mit hoher Aufenthaltsqualität für Bürgerschaft und Sör-Beschäftigte geschaffen. Die Verbindung zur bestehenden, angrenzenden Grünanlage mit Spielplatz, Skatepark und Bolzplatz bildet damit ein Gesamtensemble von circa 22 000 Quadratmetern.
Das anfallende Regenwasser wird in Teilen auf den Parkflächen über sogenannte Rigolen versickert. Dadurch wird der örtlichen Grundwasserspiegel konstant gehalten. Das Regenwasser der versiegelten Flächen wird in Zisternen mit einem Fassungsvermögen von 1,5 Millionen Litern gesammelt und als Brauchwasser für das Gebäude, für den Betrieb und zur Bewässerung von Bäumen und Grünflächen genutzt. Eine Einleitung von Regenwasser in das öffentliche Kanalnetz findet nicht statt. Schmutzwasser aus Fahrzeugwaschflächen wird zurückgehalten und gereinigt.
Die Büro- und Werkstattgebäude werden energetisch nach der Bundesförderung für effiziente Gebäude errichtet und der zum Betrieb notwendige Energiebedarf minimiert. Der Wärmebedarf wird überwiegend durch ein Erdsondenfeld mittels Wärmepumpe (Grundlast), die Spitzenlast über die am Grundstück anliegende Fernwärme abgedeckt.
Neben einer wesentlich energieeffizienteren Ausstattung – unter anderem durch LEDTechnik – wird auf der Fahrzeug- und Lagerhalle eine rund 5 400 Quadratmeter große Photovoltaik-Anlage errichtet. Die erzeugte Jahresenergieleistung von rund 1 000 000 Kilowattstunden deckt den Betriebsbedarf für die Wärmepumpe und den täglichen Betrieb auf dem Gelände an 9 von 12 Monaten ab. Der in dieser Zeit erzeugte Überschuss wird ins Netz eingespeist und vergütet. Während der sogenannten Dunkelphase bezieht Sör Strom von der N-Ergie.
Wo es statisch möglich ist, wird Recyclingbeton verwendet. Ebenfalls ist eine Dachbegrünung vorgesehen. Das innovative Gesamtkonzept folgt den Leitlinien der Stadt Nürnberg und berücksichtigt energie- und umwelttechnische Anforderungen der Zukunft.
Die genehmigten Gesamtkosten für den Neubau der SörZentrale belaufen sich auf rund 121,5 Millionen Euro im Endausbau. Im Gegenzug werden dafür aber die über das ganze Stadtgebiet verteilte Sör-Standorte nicht weiter betrieben und aufgelöst.