Stadt-Umland-Bahn ist Verkehrsprojekt von herausragender Bedeutung

Foto: © VAG / Claus Felix

Erreichbarkeit der Betriebe in der Bau- und Betriebsphase hat höchste Priorität

Das IHK-Gremium Erlangen (IHKG) hat sich in einem Beschluss mit großer Mehrheit für die Realisierung der Stadt-Umland-Bahn (StUB) ausgesprochen, wenn konkrete Rahmenbedingungen erfüllt werden.

Das IHKG Erlangen unterstützt damit die Position der IHK Nürnberg für Mittelfranken, deren Vollversammlung im Mai 2014 den Bau der StUB begrüßt hatte. Das IHK-Gremium stellt in seinem Beschluss jedoch fünf klare Forderungen auf: Trotz der 90-prozentigen Förderung der StUB gebe es angesichts der Größe des Vorhabens finanzielle Unwägbarkeiten. Es müsse sichergestellt werden, dass es zu keiner zusätzlichen und einseitigen Belastung der Unternehmen komme (z. B. durch eine Erhöhung der Gewerbesteuer). Wichtig sei auch, dass die StUB in ein umfassendes städtisches Verkehrs- und Mobilitätskonzept eingebettet werde, um die Erreichbarkeit der Gewerbebetriebe sicherzustellen. Dies habe aus Sicht der Wirtschaft weiter höchste Priorität. Durch die StUB werde der Busverkehr neu geordnet. Das daraus resultierende Einsparungspotenzial müsse genutzt werden, um das ÖPNV-Betriebsdefizit zu reduzieren statt es zu erhöhen. Entscheidend sei auch die Einbindung der Betriebe während der Bauphase, um Einschränkungen der Erreichbarkeit auf ein verträgliches Maß zu reduzieren. In allen Phasen des Projekts müsse eine intensive Abstimmung aller Beteiligten stattfinden, in die sich auch das IHK-Gremium einbringen werde. Zwei Drittel der IHKG-Mitglieder hatten dem Beschluss mit diesen Forderungen zugestimmt.

„Mit der geplanten Stadt-Umland-Bahn werden entscheidende Weichen für die langfristige Entwicklung der Stadt Erlangen gestellt. Insoweit ist die Zustimmung zum vorliegenden Beschluss unter den darin genannten Rahmenbedingungen ein klares Signal des Industrie- und Handelsgremiums Erlangen“, sagt IHKG-Vorsitzender Johannes Hofmann. „Unter diesen Voraussetzungen kann die StUB nicht nur den Standort Erlangen stärken, sondern auch zur Vernetzung der gesamten Region beitragen. Sie wäre damit auch ein wichtiges Argument, um Fachkräfte zu binden bzw. für die Region zu gewinnen.“

„Wir haben in unserer Resolution im Jahr 2014 Rahmenbedingungen genannt, die für uns als Wirtschaft bei der Realisierung der StUB besonders wichtig sind“, ergänzt IHK-Hauptgeschäftsführer Markus Lötzsch. „Die Bayerische Staatsregierung hat unsere Argumente damals aufgegriffen, indem sie ihre Förderzusage erhöht und auch die Grundlage geschaffen hat, dass auch straßenbündig verlaufende Streckenabschnitte förderbar sind.“ Die IHK werde sich weiter intensiv in die Diskussion einbringen, um die StUB zum Erfolg zu führen.

Werbung