Annemarie Alice Olaru vom Stadtarchiv Nürnberg gibt anhand historischer Tagebücher von Paul Wolfgang Merkel einen Einblick in das Alltagsleben um 1800. Sie spricht am Donnerstag, 8. Februar 2024, um 17 Uhr im Stadtmuseum im FemboHaus, Burgstraße 15.
Paul Wolfgang Merkel (17561820) war erfolgreicher Kaufmann und Mitinhaber des Handelshauses Lödel & Merkel, Marktvorsteher, Genannter des Größeren Rats, Abgeordneter im Bayerischen Landtag und Freimaurer. Über 25 Jahre lang, zwischen 1794 und 1819, führte Merkel Tagebuch – zwar in unterschiedlicher Intensität, doch regelmäßig. Die Tagebucheinträge wurden in Schreibkalender eingetragen und zeugen anhand familiärer Ereignisse, seiner weitverzweigten Netzwerke und seines politischen und sozialen Engagements von einer vielfältig interessierten Persönlichkeit. Viele Einträge gewähren einen Einblick in das alltägliche Leben eines Kaufmanns um 1800, als die Blattern in Nürnberg grassierten, die Kindersterblichkeit eine immense Rolle spielte, die Kontinentalsperre den Handel erschwerte und Nürnberg am Scheideweg zwischen reichsstädtischer Freiheit und Eingliederung in das Königreich Bayern stand.
Der Vortrag ist kostenfrei.