Seit Anfang September wird in den Gasthäusern und Fischhandlungen wieder der einheimische Karpfen angeboten. Nachdem die ersten Tage des Herbstmonats in den letzten Jahren immer noch heiße Sommertemperaturen aufweisen, kommt bei den Feinschmeckern der Appetit auf einen leckeren Karpfen meist erst dann wenn es etwas kühler wird.
Franken ist eine Hochburg des Karpfens. Die „Aischgründer Karpfen“ ist eine bekannte Spezialität der Gegend. Die Teichwirte züchten die Karpfen in offenen Teichen aus denen sich natürlich Kormorane oder Fischotter, zum Ärger der Teichwirte, kostenlos bedienen können. Wenn die Karpfen das Alter von ca. drei Jahren erreicht haben, kommen sie als Speisefisch auf den Teller.
In Franken wird der Karpfen, einschließlich Kopf und Flossen längs in zwei Hälften gespalten, in Mehl gewendet und in schwimmendem Fett (am besten in Butterschmalz) gebacken und kommt mit einem Kartoffel/Endiviensalat auf den Teller. Auch „Karpfen blau“, im Weißweinsud gegart, mit Salzkartoffeln wird gern gegessen. Inzwischen wird der Fisch auch als Pfeffferkarpfen angeboten oder auch als grätenfreies Karpfenfilet. Auch das sogenannte „Ingreisch“, die Innereien des Karpfens, gebacken mit Salat, ist sehr lecker.
Der Karpfen steht zu Unrecht im Ruf, ein Figurkiller zu sein. Tatsächlich ist er sogar besonders kalorien- und fettarm. Das Einzige, was die Kalorienzahl nach oben treibt, ist die Zubereitungsart. Der Karpfen besteht zu fast 20 Prozent aus Eiweiß – gut für die Muskeln. Außerdem hat er viel Vitamin A und liefert Mineralstoffe wie Kalzium und Phosphor. Übrigens empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung ein bis zwei Mal in der Woche Fisch zu essen.
Der Karpfen wird nur in den Monaten mit einem „r“ darin angeboten. Dann ist er nämlich am schmackhaftesten.
Karpfengenießer können den Fisch jetzt in einem guten Gasthaus in der Region verspeisen oder wer ihn zuhause genießen möchte, aber den Frittiergeruch nicht mag, kann ihn beim „Fisch-Wedel“ in Boxdorf „to go“ bestellen.
