Am 8. November fand im Jugendhaus der Stadt Stein die alljährliche Jungbürgerversammlung statt. Rund 20 engagierte Kinder und Jugendliche nahmen an der Veranstaltung teil und diskutierten lebhaft mit Erstem Bürgermeister Kurt Krömer und Moderator Frank Reißmann, Geschäftsführer des Kreisjugendrings Fürth.
Bereits zu Beginn zeigte sich Bürgermeister Krömer erfreut über die rege Beteiligung und die mitgebrachten Anliegen der jungen Bürger. Die Fragen und Vorschläge, die von den Teilnehmern der dritten bis siebten Klassen geäußert wurden, reichten von infrastrukturellen Wünschen bis zu gesellschaftlichen Themen.
Ein prägendes Thema der Versammlung war der Zustand der Bolzplätze. Mehrere Kinder wünschten sich Tornetze an den Spielfeldern, um den Spielspaß zu erhöhen. Bürgermeister Krömer erklärte, dass es diese Tornetze in der Vergangenheit gegeben habe, diese jedoch häufig mutwillig beschädigt oder zerstört wurden, sodass sie mehrfach im Jahr ersetzt werden mussten, was natürlich mit Kosten verbunden war. Dennoch versprach er, prüfen zu lassen, ob am Bolzplatz in Bertelsdorf eine Möglichkeit geschaffen werden könne, damit der Ball nicht auf die Straße gelangt.
Ein weiterer Schwerpunkt war der geplante Ausbau der Grundschule. Die Kinder zeigten großes Interesse an den Plänen der Stadt. Bürgermeister Krömer informierte, dass langfristig der Neubau einer Schule samt Sportanlagen vorgesehen sei. Dabei ließ er die jungen Teilnehmer schätzen, wie teuer ein solches Vorhaben sei. Die Antworten reichten von einer Million bis zu zwei Milliarden Euro. Die vorsichtige Kostenschätzung der Stadt liegt bei mindestens 50 Millionen Euro.
Auch soziale Aspekte und Freizeitmöglichkeiten wurden diskutiert. Ein Jugendlicher regte die Einführung einer Vergünstigungskarte zum Beispiel für das Freizeitbad Palm Beach an, um den Eintrittspreis zu reduzieren. Hier musste Bürgermeister Krömer einräumen, dass die Entscheidung darüber in der Verantwortung des Freizeitbades liege und die Stadt darauf keinen Einfluss habe, da sie nicht Betreiber des Erlebnisbades ist.
Die steigenden Preise für Lebensmittel wurden ebenfalls thematisiert, insbesondere die hohen Kosten für Döner. Krömer erklärte, dass die Preisgestaltung den Betreibern der Imbissstände obliege und unter anderem durch gestiegene Energie- und Personalkosten beeinflusst werde.
Eine Frage, die in den letzten Jahren regelmäßig auftaucht, ist die nach einer McDonald’s-Filiale im Forum Stein. Krömer erklärte erneut, dass die baulichen Gegebenheiten des Forums, insbesondere die fehlende Möglichkeit eines Drive-Ins, hinderlich seien. Dennoch machte er diesmal Hoffnung: Im neuen Wohnquartier Weihersberg könnten Flächen für eine Fast-Food-Kette berücksichtigt werden. Die strategische Lage an der B14 sei vorteilhaft, denn zwischen Ansbach und Nürnberg gebe es derzeit keine Filiale. Er könne sich sehr wohl vorstellen, dass die Lage am Weihersberg für McDonald’s strategisch interessante sei, so Kurt Krömer.
Auch kreative Ideen waren Teil der Versammlung: Ein Mädchen schlug vor, im Forum eine Spielecke für Kinder und Jugendliche einzurichten. Der Bürgermeister lobte den Vorschlag und sicherte zu, diesen an die Betreiber weiterzuleiten. Ein anderer Vorschlag, einen Tiergarten im Forum einzurichten, bleibt aufgrund der praktischen Unumsetzbarkeit ein Wunschtraum.
Die Veranstaltung, die gute zwei Stunden dauerte, wurde mit einer Einladung an die Jugendlichen abgeschlossen: Krömer ermunterte sie, am trinationalen Jugendaustausch mit den Steiner Partnerstädten in Frankreich und Polen teilzunehmen. Zwei Teilnehmer zeigten Interesse und wollen im Freundeskreis dafür werben.
“Die Jungbürgerversammlung unterstrich einmal mehr, wie wichtig der Dialog mit der jungen Generation ist, um gemeinsam Ideen und Perspektiven für die Zukunft der Stadt Stein zu entwickeln und zu gestalten”, sagte Kurt Krömer nach der Veranstaltung. Er dankte dem Team des Jugendhauses für die Vorbereitung der Jungbürgerversammlung.