Gemeinsam mit den Marktgemeinden Cadolzburg und Roßtal setzt der Landkreis Fürth ein bedeutendes Zeichen für den Klimaschutz und die regionale Energieunabhängigkeit und gründet die „Interkommunale EnergieAllianz im Landkreis Fürth“. Die offizielle Vorstellung fand im Pinderpark in Zirndorf statt.
Schon auf Initiative des mittlerweile als Landrat amtierenden damaligen Cadolzburger Bürgermeisters Bernd Obst wurde das Thema vorangetrieben. An seiner Seite wusste er dabei auch den Roßtaler Bürgermeister Rainer Gegner und Dr. Clemens Bloß, als Geschäftsführer der EnergieAllianz Fürth GmbH. Nach ihrem Amtsantritt als Cadolzburger Bürgermeisterin hat auch Sarah Höfler das Projekt für den Markt Cadolzurg weitergeführt. Nun wurde die Zusammenarbeit der Kommunen formalisiert. Ziel dieser Allianz ist es, durch den gemeinsamen Bau und Betrieb von Photovoltaikanlagen auf kommunalen Gebäuden erneuerbare Energien zu fördern und somit einen Beitrag zur Energiewende zu leisten. Zudem wird durch die Zusammenarbeit der Verwaltungsaufwand für die beteiligten Gemeinden reduziert.
„Der Klimaschutz ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit“, betonte Landrat Bernd Obst. „Mit der EnergieAllianz schaffen wir nicht nur eine nachhaltige Grundlage für die Energieversorgung unserer Region, sondern stärken gleichzeitig die Unabhängigkeit von externen Energiequellen. Diese interkommunale Zusammenarbeit ist ein Vorzeigeprojekt für den Landkreis.“
Die Gründung der EnergieAllianz wurde durch das zum 1. Januar 2023 geänderte Bayerische Klimaschutzgesetz ermöglicht, das den Kommunen erweiterte Kompetenzen im Bereich der Energieerzeugung einräumt. Die Interkommunale EnergieAllianz wird auf den Dächern der Liegenschaften seiner Mitgliedsgemeinden Photovoltaikanlagen betreiben und die erzeugte Energie primär in diesen Liegenschaften nutzen. Die überschüssige Energie wird ins öffentliche Stromnetz eingespeist und kann dann von den Bürgern vor Ort genutzt werden.
Für die Umsetzung wurden bereits mehrere Dachflächen von Gebäuden der beteiligten Märkte und des Landkreises identifiziert, die zukünftig mit Photovoltaikanlagen ausgestattet werden sollen. Geplant sind Anlagen auf dem Wertstoffzentrum in Leichendorf, der Realschule Zirndorf, der Mehrzweckhalle in Wachendorf, dem Bauhof in Cadolzburg sowie auf zwei Kläranlagen in Roßtal. Die Ausschreibung läuft bereits. „Bei der Auswahl der Gebäude haben wir darauf geachtet, dass dort künftig viel Strom aus dem öffentlichen Netz gespart werden kann“, so Clemens Bloß.
Sarah Höfler, Bürgermeisterin in Cadolzburg betont: „Als Marktgemeinde Cadolzburg sehen wir uns in der Verantwortung, das Potenzial unserer eigenen Liegenschaften optimal zu nutzen, um ein starkes Zeichen für den Klimaschutz und die Energiewende zu setzen. Durch den Bau von Photovoltaikanlagen auf unseren kommunalen Gebäuden tragen wir aktiv zur Reduktion von CO₂-Emissionen bei und machen einen weiteren Schritt hin zu mehr Energieunabhängigkeit. Besonders freue ich mich über die interkommunale Zusammenarbeit, denn nur gemeinsam können wir die großen Herausforderungen, vor denen wir als Kommunen stehen, erfolgreich meistern und eine nachhaltige Zukunft gestalten.“
Die Gesellschaftsform der neu gegründeten Interkommunalen EnergieAllianz ist eine GmbH & Co. KG, die es den beteiligten Kommunen ermöglicht, ohne eigene Haushaltsmittel in den Bau der Anlagen an der Energiegewinnung teilzuhaben. Ein Engagement weiterer Landkreiskommunen ist ebenso umsetzbar.
Die ersten Anlagen sollen bereits 2025 in Betrieb gehen, langfristig soll sich die Investition durch Erträge aus den Photovoltaikanlagen amortisieren. “Mit dieser Initiative bekennen wir uns klar zu unserer Verantwortung in Sachen Klimaschutz und setzen auf die Nutzung regenerativer Energien, um die natürlichen Lebensgrundlagen zu bewahren” betont Roßtals Bürgermeister Rainer Gegner.