25 Jahre & lauter denn je

Nürnberger CSD 2024

Über 12.000 queere Menschen und Allies zogen Anfang August durch die Innenstadt beim 25. Nürnberger Christopher Street Day (CSD). Die Demo und das bis Sonntag andauernde Straßenfest standen unter dem Motto „25 Jahre & lauter denn je“.

Vorstandsmitglied (l.) des CSD Deutschland, mit Anke und OB Marcus König, sowie Vorsitzender des CSD Nürnberg Bastan Brauwer (r.)
Foto: gaycon.de

Ganz traditionell begann der Pride mit dem Demonstrationszug durch Nürnberg. Angeführt wurde die Demo von Schirmherr und Oberbürgermeister Marcus König mit seiner Frau Anke, sowie dem ersten Vorsitzenden des Fördervereins des CSD’s Bastian Brauwer. Unter den farbenfrohen Teilnehmenden war u.a. auch Nürnbergs Drag Queen Miss Cee, die gemeinsam mit anderen eine riesige Regenbogenflagge trug.

Unter den etlichen Demo- und Protestschilder wurde eine Forderung sehr deutlich: Der Schutz von queeren Menschen auch im Grundgesetz. Der Artikel 3 des Grundgesetzes verbietet Diskriminierung aufgrund von bestimmten Merkmalen wie etwa Geschlecht, Herkunft oder Glaube. Was aber fehlt, ist das Merkmal der sexuellen Identität. Queere Menschen sind die letzte von den Nazis verfolgte Gruppe, die noch keinen expliziten Schutzstatus im Grundgesetz haben. Denn theoretisch kann jedes geltende Recht von queeren Menschen im Bundestag mit einfacher Mehrheit zur Diskussion stehen. Eine Kriminalisierung wie nach Paragraf 175 könnte ohne den wortwörtliche Schutz im Grundgesetz wieder Realität werden.

Am Sonntag moderierten Roxy Rued und Kriwoe (r.)
Foto: A. Huter

Der Demo-Zug endete am Kornmarkt und mündete in das Straßenfest, mit einer Vielzahl von Informationsständen, an denen verschiedene Organisationen und Initiativen ihre Arbeit präsentierten, aber auch eine Auswahl an Essen und Trinken war geboten. Mit dem Pride Shop „BeeProud“ konnten sich die Besuchenden Kleidung mit queeren Statments für den Alltag kaufen. Außerdem sorgte das bunte Bühnenprogramm für Unterhaltung, wie etwa Performances von Drag Queen Divi Divine, Miss Cee oder Roxy Rued, wie auch Live Auftritte von Wanda Kay oder Leopold.

Gaga Diakovska, Moe aka. Morita Maschinella (M.) und Roxy Rued (r.)
Foto: A. Huter

Weitere Anliegen der queeren Community war die Forderung nach einem queeren Aktionsplan für ganz Bayern, sowie die Anpassung des Abstammungsrechts für gleichgeschlechtliche Paare. Auch diese politischen Forderungen wurden während des Demonstrationszuges und auf dem anschließenden Straßenfest immer wieder thematisiert und unterstrichen die Bedeutung des CSD’s als politische Demonstration.

Das diesjährige Motto „25 Jahre & lauter denn je“ spiegelte sowohl den Stolz auf das Erreichte als auch die Entschlossenheit wider, weiterhin für Gleichberechtigung und Akzeptanz zu kämpfen.

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