Neues Gymnasium in Cadolzburg: Architekten von “Atelier 30” gewinnen Realisierungswettbewerb 

Architekt Thomas Fischer stellt den Entwurf vor.

Das zukünftige vierte Gymnasium des Landkreises Fürth, das in Cadolzburg im Ortsteil Egersdorf errichtet wird, nimmt Gestalt an. Landrat Bernd Obst und Bürgermeisterin Sarah Höfler gaben in der Mehrzweckhalle Wachendorf die Sieger des Realisierungswettbewerbs bekannt. Die Eröffnung der Schule ist für das Jahr 2031 geplant. 

Die Architekten von „Atelier 30” konnten sich gemeinsam mit „GTL Landschaftsarchitektur Triebswetter, Mauer, Bruns mbB“ im Wettbewerb durchsetzen und den ersten Platz erringen. Der Landkreis wird nun Gespräche mit dem Architekturbüro aufnehmen, um eine Planungsvereinbarung für die Schule zu treffen. Neben dem Landrat und der Bürgermeisterin gehörten dem Preisgericht auch Landkreisarchitekt Klaus Egerer, der Fürther Architekt Peter Dürschinger sowie weitere Fachleute, darunter auch pädagogisches Fachpersonal, wie Gymnasialschulleiter und Fachbetreuer Sport am Gymnasium. Außerdem waren Vertreter der Regierung von Mittelfranken als Fördermittelgeber Teil des Preisgerichts. 

1. Bürgermeisterin von Cadolzburg Sarah Höfler und Fürther Landrat Bernd Obst

Landrat Bernd Obst unterstrich bei der Bekanntgabe des Gewinnerbüros die Bedeutung des millionenschweren Neubaus: „Dieses Projekt demonstriert das starke Engagement des Landkreises Fürth für Bildung und die Schaffung einer dynamischen Lernumgebung. Es stellt einen Gewinn für die Gemeinschaft dar und markiert einen weiteren Schritt in der Entwicklung des Bildungsstandorts.” 

Die pädagogische Konzeption der Schule orientiert sich am Clusterprinzip, welches sowohl individuelles als auch gemeinschaftliches Lernen unterstützt und flexible 

Nutzungsmöglichkeiten bietet. Die Architekten legten in Wachendorf dar, dass die Architektur des Gebäudes sich nahtlos in die Landschaft einfügen und durch die Integration von Grünflächen in Fassade und Dach das Mikroklima am Standort verbessern soll. 

Das Büro „Atelier 30 Architekten” ist bekannt für die Bearbeitung anspruchsvoller Projekte, die häufig aus Architekturwettbewerben hervorgehen. Das Büro legt nach eigenen Angaben großen Wert auf Gestaltungsanspruch und Teamgeist. 

„Atelier 30” wurde im Jahr 2000 von Ole Creutzig und Thomas Fischer in Kassel gegründet und hat sich seitdem stetig entwickelt. Heute arbeiten etwa 30 Mitarbeiter in der Firma, die vor allem Instituts-, Hochschul- und Bildungsbauten plant. 

Für die neue Schule im Landkreis Fürth schlagen die Architekten ein Ensemble aus drei gestaffelten Gebäudeteilen vor, „die eine harmonische Einbindung in die Landschaft finden sollen und zusammen mit der Sporthalle eine Einheit mit dem umgebenden Raum bilden”, wie Architekt Thomas Fischer erläuterte. Ein baumbestandener Vorplatz wird als kommunikatives Zentrum der Schule dienen. Sport- und Freiflächen werden zu einem kohärenten Ganzen verbunden. 

Im Inneren wird die Schule so gestaltet, dass sie einen vielfältigen und kreativen Unterricht ermöglicht. Vom zentralen Haupteingang aus gelangt man in das Foyer und die zentrale Aula, die als Herzstück der Schule fungiert und alle Funktionsbereiche miteinander verbindet. Mensa und Musikräume können zur Aula hin geöffnet werden, und die Pausenhöfe sind von hier aus zugänglich. Werk- und Kunsträume, Verwaltung und der Ganztagsbereich sind im Erdgeschoss zentral angeordnet. Außerdem schirmt das Schulgebäude den östlich gelegenen Pausenhof, der unterschiedliche Nutzungszonen für Bewegung, Rückzug, Kommunikation und Entdeckung bietet, vor Wind ab. 

„Die Realisierung dieses Gymnasiums ist ein Meilenstein für unsere Bildungsinfrastruktur”, betonte der Landrat. „Es verkörpert unseren fortschrittlichen Ansatz und unser Engagement, zukünftige Generationen optimal auf die Herausforderungen der modernen Welt vorzubereiten. Wir freuen uns, dass ‚Atelier 

30′ mit seiner visionären Architektur diesen Bildungsweg mit uns gemeinsam gestaltet”, so Bernd Obst weiter. 

Cadolzburgs Erste Bürgermeisterin Sarah Höfler äußerte ihre Erwartungen an das Projekt: „Der Neubau wird die Bildungslandschaft in Cadolzburg entscheidend mitgestalten und die Anziehungskraft der Gemeinde für Familien mit schulpflichtigen Kindern steigern.” Das neue Gymnasium wird nach ihren Worten mehr als nur ein Bildungsort sein: „Es wird ein Zentrum für Innovation und Gemeinschaft. Mit ‚Atelier 30‘ wurde ein Partner gefunden, der unsere Vision einer modernen Schule teilt.” 

Im nächsten Schritt tritt der Landkreis nun in das Verhandlungsverfahren mit dem Preisträger ein, mit dem Ziel der konkreten Auftragsvergabe. Seitens der Marktgemeinde Cadolzburg sollen außerdem zeitnah die Erschließungsmaßnahmen, wie Straßen- bzw. Kreisverkehrbau, und die Aufstellung eines Bebauungsplans auf den Weg gebracht werden. 

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