Der Nürnberger Stiftungspreis ehrt seit 2014 jährlich StifterPersönlichkeiten, die sich besondere Verdienste um das Stiftungswesen in Nürnberg erworben haben. 2024 geht der 11. Nürnberger Stiftungspreis an die „Innovation und Zukunft Stiftung“ der Eheleute Schmitz. Dies haben die Partner der Stiftungsinitiative Nürnberg in einer Pressekonferenz am heutigen Freitag, 17. Mai 2024, bekannt gegeben.
Zum Stiftungspreis 2024 erklärt Thorsten Brehm, Referent für Finanzen, Personal und IT der Stadt Nürnberg: „Unser gesellschaftliches Leben wird auch in vielen Teilen durch den Einsatz von Stiftungen getragen. Durch die Verleihung des Stiftungspreises wollen wir auch dieses Jahr ein wichtiges Zeichen setzen, um das so wichtige Engagement von Stiftenden noch mehr in den Fokus zu rücken. Ich gratuliere den Eheleuten Schmitz, die mit ihrer Stiftung und mit enormen Tatendrang viel bewegen.“
„Bildung stiftet Chancen. Besonders außerschulische Lernorte und Lerngelegenheiten leisten wesentliche Beiträge zur Persönlichkeitsentwicklung und zur Chancengerechtigkeit. Sie öffnen Horizonte, tragen zur Welterkenntnis bei und machen Lust aufs Lernen“, erklärt Elisabeth Ries, Referentin für Jugend, Familie und Soziales der Stadt Nürnberg. „Bei der ‚Innovation und Zukunft Stiftung‘ ist der Name Programm. Der Weltacker ist ein echter Leuchtturm. Ich gratuliere zum Stiftungspreis 2024 und hoffe, dass sich viele davon inspirieren lassen.“
Preisträger 2024: Die „Innovation und Zukunft Stiftung“
Im Jahr 2018 gründeten Manfred und Barbara Schmitz die gemeinnützige „Innovation und Zukunft Stiftung“. Ihre gesamte Leidenschaft, ihr gesamtes Engagement und ihre gesamte freie Zeit bringen die Eheleute Schmitz für die Stiftung auf. Das Ziel der Stiftung ist es, mit sinnvollen Innovationen die Zukunft zum Nutzen des Menschen auf dieser einen Erde nachhaltig zu gestalten. Eines der Leuchtturmprojekte ist der Weltacker Nürnberg.
Die Stiftung fördert und unterstützt Zivilgesellschaft und Politik, Wissenschaft und Forschung zum Wohl der Menschheit und ihrer Umwelt. Nach ihrem Verständnis ist Nachhaltigkeit die zentrale Voraussetzung für eine lebenswerte Zukunft auf unserem Planeten. Bildung ist ein zentrales Ziel zum Verständnis der globalen Auswirkungen menschlichen Handelns. Und echte technische und gesellschaftliche Innovation entsteht laut der Stiftung aus der Verbindung gemeinwohlorientiert-ökonomischen Denkens mit ökologischem Verantwortungsbewusstsein.
Außerschulische Bildung: das Projekt Weltacker
Der Weltacker ist ursprünglich ein Projekt der Zukunftsstiftung Landwirtschaft und teilt die weltweit verfügbare Ackerfläche durch die Zahl der Menschen auf der Erde. So stehen jeder und jedem einzelnen theoretisch 2.000 Quadratmeter zur Verfügung. Darauf muss wachsen, was ernährt und versorgt: Getreide, Gemüse und Obst, Futterpflanzen für Tiere, Zuckerrüben für den Zucker im Kaffee, Baumwolle für TShirts, Sonnenblumen für Speiseöl oder Raps für Biodiesel.
Das Projekt Weltacker führt die globalen Herausforderungen auf ein menschliches Maß zurück und macht sie damit praktisch begreifbar. Zu den „eigenen“ 2.000 Quadratmetern kann man eine Beziehung aufbauen, Natur erfahren, Ernährung und Konsum hinterfragen, Neues über landwirtschaftliche Produktionsmethoden lernen, Zusammenhänge begreifen und: Verantwortung übernehmen. Nun werden die Ackerkulturen dieser Erde im gleichen Verhältnis angebaut, wie sie auf den Feldern weltweit wachsen – die ganze Welt auf einem Acker.
Die „Innovation und Zukunft Stiftung“ initiierte einen solchen Weltacker zusammen mit dem Projekt „SDGs go local“ des gemeinnützigen Vereins Bluepingu e. V. für die Nürnbergerinnen und Nürnberger sowie alle interessierten Besucherinnen und Besucher aus Stadt und Land. Hierfür übernimmt die Stiftung die Erstund Unterhaltungskosten sowie die Personalausgaben. Angesichts von Klimawandel und Überbevölkerung will die Stiftung in Anknüpfung an Nürnbergs jahrhundertealte Gartenkultur mit diesem Projekt zeigen und Mut machen, wie alle Menschen auf diesem Planeten gut überleben können – sofern jede und jeder einzelne nachhaltig mit der Natur und ihren Ressourcen umgeht.
Mit dem Weltacker bietet die Stiftung ein Alleinstellungsmerkmal in Franken und macht die Stadt zu einem Leuchtturm bei der Verfolgung der Nachhaltigkeitsziele der UN („Sustainable Development Goals“, kurz SDGs). Er bietet eine praktische, „greifbare“ Plattform zur Auseinandersetzung mit Klima, Umwelt, Gesundheit, Armut, Hunger, gerechter Verteilung und nachhaltigem Konsum sowie nachhaltiger Produktion. Außerdem stellt der Weltacker eine grüne Oase in einer Großstadt dar und trägt so zu Gesundheit und Wohlbefinden der Bevölkerung bei. Er ist Kultur- und Begegnungsstätte, die Generationen, unterschiedlichste soziale Schichten und Menschen jedweder Herkunft vereint.
Preisverleihung am diesjährigen Stiftungstag
Der Preis wird traditionell beim jährlichen Nürnberger Stiftungstag verliehen. Dieser bietet als große Plattformveranstaltung potenziellen Neu-Stiftenden Informationen und Expertise sowie Interessierten und etablierten Stiftenden wichtige Anregungen und Vernetzungsmöglichkeiten. Leitmotiv der Veranstaltung ist 2024 „Chancen stiften für ein selbstwirksames Leben“. Der Stiftungstag findet am Mittwoch, 3. Juli, im Nürnberger Rathaus, Rathausplatz 2, statt. Anmeldungen sind möglich per E-Mail an stiftungsinitiative@stadt.nuernberg.de.