- Geschäftsjahr 2023: N-ERGIE steigert Jahresergebnis auf 304,5 Mio. Euro (Vorjahr: 185,5 Mio. Euro) und schüttet 122,0 Mio. Euro an die Stadt Nürnberg aus
- Zugewinne im Großkundengeschäft und gute Ergebnisbeiträge der Erneuerbaren und der Kraftwerke als wesentliche Erfolgsfaktoren
- Gewinnrückstellung verbessert Eigenkapitalquote – Grundlage für milliardenschwere Investitionen in die Infrastruktur
Maik Render (Sprecher des Vorstands) und Magdalena Weigel (Vorstand) haben beim Jahrespressegespräch der N-ERGIE Aktiengesellschaft am Mittwoch, 24. April 2024, auf ein herausforderndes Geschäftsjahr 2023 zurückgeblickt. Das Vorstandsduo präsentierte ein starkes Jahresergebnis und skizzierte zugleich die wesentlichen Transformationsaufgaben der kommenden Jahre.
Energiekrise wirkt nach
2023 stand für die N-ERGIE noch im Zeichen der Energiekrise. Einerseits wirkten 2022 beschlossene gesetzliche Vorgaben – Stichwort Preisbremse – im operativen Betrieb deutlich nach. Andererseits lösten sich im Verlauf des Jahres Risiken in Bezug auf Energiepreise und Versorgungssicherheit weitgehend auf, sodass die N-ERGIE das Geschäftsjahr 2023 positiv abschließen konnte. Das Ergebnis der Geschäftstätigkeit (EGT) lag bei 304,5 Mio. Euro (2022: 185,5 Mio. Euro). Verantwortlich für dieses Ergebnis waren vor allem zwei Faktoren: Zum einen erzielte die N-ERGIE zu Zeiten hoher Handelspreise gute Erlöse mit ihren regenerativen und konventionellen Kraftwerken. Zum anderen agierte sie überaus erfolgreich im Bereich Großkundengeschäft (Key Account).
An ihre kommunalen Anteilseigner führt die N-ERGIE insgesamt 149,3 Mio. Euro (2022: 109,9 Mio. Euro) des Ergebnisses ab: 122,0 Mio. Euro schüttet die N-ERGIE an die Städtische Werke Nürnberg GmbH aus (2022: 79,3 Mio. Euro). Die Thüga Aktiengesellschaft erhält eine Ausgleichszahlung in Höhe von 27,3 Mio. Euro (2022: 30,6 Mio. Euro).
Energiewende: Investitionsbedarf steigt sprunghaft an
149,0 Mio. Euro des 2023 erwirtschafteten Ergebnisses verbleiben im Unternehmen. Die thesaurierten Mittel verbessern die Eigenkapitalquote und sind notwendig, um den immensen Finanzbedarf in den kommenden Jahren durch Aufnahme von Fremdkapital decken zu können. Insbesondere für die Umsetzung der Energie- und Wärmewende wird die N-ERGIE in den kommenden Jahren massiv investieren.
Transformation der Infrastruktur: Erzeugung und Netz
Die wesentlichen Herausforderungen ergeben sich für die N-ERGIE durch das Vorantreiben der Energiewende – und dabei insbesondere aus der Transformation von weiten Teilen ihrer Infrastruktur. Das betrifft einerseits ihre Rolle als Erzeuger von Strom und Wärme, andererseits den Netzbetrieb über ihr Tochterunternehmen, die N-ERGIE Netz GmbH.
- Stromnetz: rund 1,3 Mrd. Euro bis 2030
Der dynamische Zubau von Erneuerbaren ist für Stromnetzbetreiber eine Herkulesaufgabe. Um die stetig steigenden Mengen regenerativ erzeugten Stroms aufnehmen und weitertransportieren zu können, wird die N-ERGIE ihr Stromnetz in den kommenden Jahren substanziell ausbauen.
- Grüne Fernwärme: über 600 Mio. Euro bis 2035
Bereits heute stammen knapp 30 Prozent der Nürnberger Fernwärme aus nicht-fossilen Quellen, unter anderem aus der städtischen Müllverbrennungsanlage. Bis 2035 will die N-ERGIE die jährlich benötigte Fernwärmemenge klimaneutral erzeugen – beispielweise durch Großwärmepumpen, die geplante Altholzverwertungsanlage und eine mögliche Anlage zur Gewinnung von Erdwärme.
- Ausbau des Fernwärmenetzes: rund 1 Mrd. Euro bis 2040
Die immer grünere Fernwärme ist aus Sicht der N-ERGIE gerade im stark verdichteten urbanen Raum das Mittel der Wahl, um die Wärmewende voranzutreiben. Um in Nürnberg immer mehr Menschen mit Fernwärme versorgen zu können, schließt die N-ERGIE zahlreiche neue Quartiere wie beispielsweise Lichtenreuth an die Fernwärme an. Zudem definiert die N-ERGIE sukzessive neue Ausbaugebiete – die ersten beiden liegen nahe des Friedrich-Ebert-Platzes und im Nordostpark.
- Erneuerbare: Rund 300 Mio. Euro bis 2030
Die N-ERGIE wird ihre Position bei den Erneuerbaren deutlich ausbauen. Sie investiert weiter intensiv in eigene Erzeugungsanlagen und will ihr Portfolio vor allem mit zusätzlichen Windkraftanlagen erweitern.
Energiewende als Aufgabe historischer Dimension
„Wir richten unsere Strategie komplett auf die Energiewende aus und werden alles tun, um sie in Nürnberg und unserer Region zum Erfolg zu führen. Unser Investitionsprogramm hierfür ist mehr als ambitioniert. In der Unternehmensgeschichte stehen wir vor einer einmaligen, historischen Aufgabe“, erklärt Maik Render. Magdalena Weigel ergänzt: „Angesichts unserer massiven Investitionen werden wir mittelfristig kaum mehr an das Geschäftsergebnis 2023 anknüpfen können. Die kommenden Jahre werden für uns ein absoluter Kraftakt. Gleichzeitig haben wir unglaublich große Lust am Gestalten und leisten Daseinsvorsorge für uns und vor allem für die kommenden Generationen.“