Erster inklusiver Spielplatz in Nürnberg eröffnet

Der Servicebetrieb Öffentlicher Raum Nürnberg (Sör) hat den Spielplatz in der Oberen Kieselbergstraße nach den neuen „Leitlinien für Inklusion und Qualität auf Spielflächen“ gemäß DIN 18034 saniert. Bürgermeister und Erster Sör-Werkleiter Christian Vogel eröffnete den Spielplatz in der Oberen Kieselbergstraße feierlich am Donnerstag, 10. November 2022.

„Ich freue mich, die Umsetzung der neuen Leitlinien, die wir im September vorgestellt haben, nun live und in Farbe zu sehen und zu erleben. Dieser kleine, aber feine Spielplatz in Gostenhof zeigt, was Inklusion alles bedeuten kann“, so Bürgermeister Christian Vogel. „Herzlichen Dank für die vielen Ideen und Wünsche aus der vorangegangen Kinderbeteiligung, die in die Planungen mit eingeflossen sind!“, erklärt Vogel weiter.

Der Spielplatz richtet sich an drei- bis sechsjährige Kinder und bietet eine Vielzahl inklusiver Elemente für Menschen mit Einschränkungen. Ein Leitsystem, bestehend aus einer Einfassungskante und Belagsbänderung, sorgt für eine einfache Orientierung. Alle Spielstationen sind an das Leitsystem angeschlossen und können so von Menschen mit eingeschränkten Sehfähigkeiten besser gefunden werden. Für Menschen mit Gehbehinderung oder mit Rollstühlen gibt es einen befahrbaren Sandspielplatz mit Matte, der den Zugang zum Sandaufzug ermöglicht, sowie einen geöffneten und gut zugänglichen Sitzplatz.

Ein besonderes Highlight ist der große, durch ein Sonnensegel beschattete Sandspielbereich mit vielen Klettermöglichkeiten und einer Rutsche. Ein gespendeter Naturstein der Kamenzer Granitwerke wurde durch den Steinbildhauer Richard Watzke als Kugelbahn gestaltet und lädt zum ausgiebigen Spielen ein. Die Spielgeräte sind durch bunte Akzente gekennzeichnet, diese wurden als Wunsch aus der Kinderbeteiligung umgesetzt. Die Kosten für die Sanierung des 315 Quadratmeter großen Spielplatzes betrugen 205 000 Euro.

„Ein mehr an und eine qualitativ bessere Spielfläche ist immer ein Gewinn für unsere Stadt. In gewissem Sinne ist diese Wiedereröffnung auch die Stunde der Wahrheit, denn dieser Spielplatz wurde als erster vollständig unter Berücksichtigung der neuen Leitlinien für Inklusion und Qualität geplant. Ich bin gespannt, wie die Kinder und Familien den neuen Ort des Spiels und der Begegnung annehmen. Vielen herzlichen Dank an die Kolleginnen und Kollegen von Sör und Jugendamt, die hoch engagiert gemeinsam diese Leitlinien erarbeitet und dem Stadtrat zum Beschluss vorgeschlagen haben. Sie werden in Zukunft für alle neuen Spielflächen in Nürnberg Maßstab sein,“ unterstreicht Elisabeth Ries, Referentin für Jugend, Familie und Soziales in Nürnberg.

Das Amt für Kinder, Jugendliche und Familie – Jugendamt und Sör arbeiten gemeinsam an der Jugendhilfeplanung „Spielen in der Stadt“. Als erster großer Meilenstein wurden in diesem Projekt Leitlinien zur Bewertung der Nürnberger Spielflächen formuliert. Die neuen „Leitlinien für Inklusion und Qualität“ gemäß DIN 18034 („Spielplätze und Freiräume zum Spielen – Anforderungen für Planung, Bau und Betrieb“) erläutern durch Leitideen, Skizzen und Fallbeispiele die künftigen Anforderungen dieser DIN an Spielplätze, Spielhöfe und Aktionsflächen. Damit dienen sie als konkret nutzbarer Leitfaden und setzen Standards für künftige Spielflächenplanungen. Die neuen Leitlinien stehen online unter www.nuernberg.de/internet/jugendamt/leitlinien_spielflaechen.html auch für andere Kommunen sowie Planerinnen und Planer zur Verfügung.

Diese Maßnahme leistet einen wichtigen Beitrag dazu, Nürnberg schrittweise inklusiver zu gestalten. Sie ist Teil des Nürnberger Aktionsplans zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK). Den Ersten Aktionsplan hat der Nürnberger Stadtrat im Dezember 2021 einstimmig beschlossen. Um die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit und ohne Behinderung in Nürnberg zu verwirklichen, wurden und werden umfangreiche Maßnahmen entwickelt und umgesetzt.

Weitere Informationen unter www.inklusion.nuernberg.de.

V.l.n.r.: Heinz-Claude Aemmer (1. Vorsitzender des Bürgervereins Gostenhof-Kleinweidenmühle-Muggenhof und Doos e. V.), Bürgermeister Christian Vogel, Kinder der benachbarten Kindertagesstätte „Mio“, Sebastian Ertel (Sör-Projektleiter), Richard Watzke (Steinbildhauer).
Bildnachweis: Kathrin Lehnerer / Stadt Nürnberg
Werbung