Wenn Bäume umziehen: vom Nordwestring ins Westbad – UmweltBank verpflanzt drei Bäume für das UmweltHaus

Die Vorbereitungen für den Bau des neuen UmweltBank-Firmensitzes „UmweltHaus“ laufen auf Hochtouren. Damit die Bauarbeiten wie geplant in diesem Jahr starten können, wurde heute zwei Bäume auf dem Gelände und ein Baum vom Nordwestring ins Westbad verpflanzt.

Die Bauprojekte der UmweltBank am Nordwestring 101 nehmen Gestalt an. Während sich das für den südlichen Teil des Areals geplante nachhaltige Stadtquartier „UmweltQuartier“ noch in der Planungsphase befindet, sollen die ersten Baumaßnahmen für das „UmweltHaus“, den neuen Sitz des Unternehmens, im Frühsommer beginnen. Derzeit laufen in diesem ersten Bauabschnitt an der Bielefelder Straße die ersten Vorbereitungen. Dafür müssen auch Bäume auf dem Gelände weichen. Das Nürnberger Unternehmen lässt diese aber nicht einfach fällen, sondern verpflanzt sie auf Grünflächen, die für alle Bürger zugänglich sind.

Bauherren stehen ökologisch in der Verantwortung
„Beim UmweltHaus wollen wir Ökonomie und Ökologie bestmöglich miteinander vereinen“, sagte Jürgen Koppmann, Vorstandssprecher der UmweltBank am Freitagmittag im Westbad, bei der Verpflanzung einer circa 40 Jahre alten Winterlinde: „Ein gesunder Baum schafft Lebensraum und bindet CO2. Als Bauherr wollen wir Bäume erhalten, wo immer es möglich ist.“ Dementsprechend sieht das baumpflegerische Konzept der UmweltBank für den Nordwestring 101 vor, den Großteil der Bäume auf dem Gelände zu erhalten. Insbesondere im südwestlichen Teil des Areals werden die Bäume während der Bauarbeiten mit speziellen Schutzzäunen abgesichert und dienen später zur Begrünung der öffentlich zugänglichen Grünflächen, die hier geplant sind.

Dort, wo im Rahmen der bauvorbereitenden Maßnahmen Teile des Bewuchses entfernt werden müssen, wurden alle Bäume von Fachleuten in Abstimmung mit dem Umweltamt eingehend begutachtet und auf Versetzungsmöglichkeiten geprüft. „Wir freuen uns, dass wir drei erhaltenswerte Bäume verpflanzen können“, sagt Florian Schutz, Referent für die Standortkommunikation. Neben der ins Westbad verpflanzten Winderlinde wurden heute zwei weitere Bäume – eine acht Meter hohe Hängebuche und eine 13 Meter hohe Schwarzkiefer – auf dem Gelände selbst versetzt.

Ermutigendes Signal für größere Bauprojekte
Neben dem Westbad als Abnehmer der Baumspende begrüßt auch Bürgermeister Christian Vogel die Aktion: „Für uns ist diese Verpflanzung ein wichtiges Signal an andere Investoren: Wer Bäume erhalten will, der findet auch Möglichkeiten.“ Die Kosten in Höhe von gut 20.000 € für die Verpflanzung der drei Großbäume dürften zumindest bei größeren Bauprojekten kein Hinderungsgrund sein, ist man sich bei der UmweltBank einig. „Wir möchten auch andere Bauherren ermutigen, Bäume zu erhalten“, so Koppmann, „zumal die Erfolgsquote von Verpflanzungen mit 97 Prozent sehr hoch ist.“ Ausgeführt wurde die Verpflanzung von der Firma Opitz, die als Spezialist für Großbaumverpflanzungen europaweit tätig ist. Die Bäume werden dabei von Spezialmaschinen mitsamt Wurzelballen ausgegraben und an ihren neuen Standort transportiert.

Für zwei weitere Bäume ergaben die Prüfungen aufgrund ihres Wuchses und der unzureichenden Ausbildung des Wurzelballens hingegen keine Perspektive für eine Erhaltung oder Verpflanzung. „Am Nordwestring fahren jeden Tag 20.000 Autos vorbei, das führt dazu, dass sich die Bäume dort nur langsam und nicht immer ausreichend entwickeln können“, erklärt Schultz. Und weiter: „Umso wichtiger ist es uns, bei der Neuplanung des Quartiers nicht bloß die vorgeschriebenen Ersatzpflanzungen vorzunehmen, sondern eine ökologisch nachhaltige Gestaltung aller Grünflächen, die den Bedingungen des Standorts am Nordwestring dauerhaft Rechnung trägt.“

Umfassendes Nachhaltigkeitskonzept für das UmweltHaus
Nicht nur bei der Gestaltung der Grünflächen stellt die UmweltBank hohe Ansprüche an das Nachhaltigkeitskonzept für das UmweltHaus. So baut die grüne Bank ihren Firmensitz mit nachwachsenden Rohstoffen als Holzhybridgebäude mit 13 Vollgeschossen. Als eines der ersten Bürogebäude in Deutschland wird das UmweltHaus zudem nach dem Energieeffizienz-Standard „KfW Effizienzhaus 40 EE“ realisiert und strebt eine Platin-Zertifizierung der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) an.  Eine zentrale Rolle spielt zudem das umfassende Energiekonzept für UmweltHaus und UmweltQuartier, in dem neben der Erzeugung von eigener Solarenergie auch die Energiegewinnung über Erdwärme sowie Maßnahmen zur effizienten Wärmedämmung und -rückgewinnung vorgesehen sind. Die Dachflächen sollen begrünt und ebenso wie die Fassaden mit Photovoltaikmodulen ausgestattet werden. Um all diesen Punkten gerecht zu werden, betreibt die UmweltBank ein umfassendes Nachhaltigkeitsmanagement und beschäftigt neben Fach- und Freiraumplanern sowie eigenen Expert_innen zum Beispiel auch einen Baubiologen.

Nach aktuellem Zeitplan werden ab April die ersten Erd- und Bohrarbeiten für das UmweltHaus auf dem nördlichen Teil des Geländes beginnen, die eigentlichen Bauarbeiten frühestens im Sommer. Die Fertigstellung ist für 2025 geplant. Das UmweltQuartier befindet sich derzeit noch in der Planungsphase, sodass mit dem Start der Bauarbeiten nicht vor 2023 zu rechnen ist. Für alle Anwohner plant die UmweltBank eine Informationsveranstaltung noch in diesem Frühjahr.

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