Nürnberger Fernsehturm – das höchste Baudenkmal Bayerns

Der Nürnberger Fernsehturm in der Hansastraße 1 ist in die Bayerische Denkmalliste aufgenommen worden. Mit 292,8 Metern ist er nicht nur das höchste Gebäude, sondern nun auch das höchste Baudenkmal des Freistaats.Am Freitag, den 18. Juni 2021, fand auf der dritten Antennenplattform des Fernmeldeturms in 211 Metern Höhe die Übergabe der Urkunde des Landesamts für Denkmalpflege an den Geschäftsführer der DFMG Deutsche Funkturm GmbH, Bruno Jacobfeuerborn, mit Oberbürgermeister Marcus König, Ministerpräsident Dr. Markus Söder, Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, Bernd Sibler, und Planungs- und Baureferent Daniel F. Ulrich statt.Oberbürgermeister Marcus König sagte: „Ich freue mich, dass unser „Nürnberger Ei“ kurz nach seinem 40. Jubiläum diese besondere Auszeichnung erhält und damit die Besonderheit der einzigartigen Architektur gewürdigt wird. Das beliebte Wahrzeichen wird damit in die Reihe großer denkmalgeschützter Türme aufgenommen. Darauf bin ich stolz.“Dr. Markus Söder, Bayerischer Ministerpräsident, erklärte: „Das heimliche Wahrzeichen Nürnbergs ist das höchste Gebäude Bayerns. Der Nürnberger Fernsehturm hat für viele Nürnbergerinnen und Nürnberger eine besondere und emotionale Bedeutung. Mich fasziniert unser „Nürnberger Ei“ seit meiner Jugend. Der Fernsehturm ist seit über 40 Jahren ein weithin sichtbares Symbol des Technikstandortes Bayern und ein echtes Stück Heimat. Zunächst nur Fernmeldeturm, steht er auch für den Aufbruch in das moderne Medienzeitalter. Mit der Aufnahme in die Bayerische Denkmalliste ist unser ‚Nürnberger Ei‘ nicht mehr nur das höchste Gebäude, sondern auch das höchste Baudenkmal im Freistaat. Und ein weiteres echtes Highlight für die Stadt Nürnberg und das Denkmal-Land Bayern.“Auch Kunstminister Bernd Sibler hob die Bedeutung des Frrnsehturms als Baudenkmal hervor: „Die Stahlbeton-Konstruktion der Fernsehtürme Erwin Heinles und Fritz Leonhardts – zweier Granden der Architektur – war eine Pionierleistung der damaligen Zeit. Mit der Aufnahme des Nürnberger Fernsehturms in die bayerische Denkmalliste bewahren wir dieses innovative, noch recht junge, aber mittlerweile auch historische Zeitzeugnis für die kommenden Generationen. Gleichzeitig krönen wir das ‚Nürnberger Ei‘ zum höchsten Denkmal Bayerns – das freut mich als Kunstminister besonders.“Das „Nürnberger Ei“ begeht in diesem Jahr sein 41-jähriges Bestehen. Der Turm wurde ab 1972 von dem Stuttgarter Architekten Erwin Heinle geplant. Die Bauausführung von 1977 bis 1980 lag in den Händen des Ingenieurbüros Fritz Leonhardt, ebenfalls aus Stuttgart. Die besondere Gestaltung des Kanzelkorbs soll an das „Nürnberger Eis“ erinnern. So nannte man die erste dosenförmige Taschenuhr, die der Nürnberger Feinmechaniker Peter Henlein im Jahr 1520 konstruierte. Mit dieser Form, die sich auch im Inneren des Foyers mit weit auskragendem Flugdach aus Beton wiederholt, sollte ein stark identitätsstiftendes Motiv aus reichsstädtischer Vergangenheit für jedermann weit sichtbar „wie ein Ausrufezeichen“ über die Stadt gesetzt werden.Der Nürnberger Fernsehturm ist nach Berlin, Dortmund, Dresden, Frankfurt/Main, Hamburg, München und Stuttgart deutschlandweit bislang der achte seiner Art, der als Industriedenkmal unter Schutz gestellt wurde.

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