In die Biodiversitätsstrategie der Stadt Nürnberg sind zahlreiche Umweltverbände eingebunden. Ihre Hinweise und Anregungen fließen ein in die Erarbeitung eines Maßnahmenkatalogs.
Das Konzept für die Nürnberger Biodiversitätsstrategie war im Umweltausschuss vom 7. Oktober 2020 einstimmig beschlossen worden. Einerseits fußt die Biodiversitätsstrategie auf einem Zielartenkonzept mit Maßnahmenplan. Andererseits werden allgemeine Grundsätze in der Verwaltung zur Förderung der Biodiversität verankert; Beispiele hierfür sind die naturnahe Nutzung des städtischen Offenlandes und hohe fachliche Standards bei der Planung von Ausgleichsmaßnahmen. Die im Jahr 2020 ins Leben gerufene Flächenagentur im Referat für Umwelt und Gesundheit bewertet und bevorratet Flächen zur Kompensation von Eingriffen in die Natur und für Maßnahmen zur Förderung der biologischen Vielfalt.
An einem Workshop zur Biodiversitätsstrategie, zentral zum Zielartenkonzept, nahmen zahlreiche Umweltverbände teil. Dabei waren unter anderem Bund Naturschutz, Naturhistorische Gesellschaft, Landesbund für Vogelschutz, Landschaftspflegeverband, aber auch Einrichtungen wie Tiergarten und Forst, die selber über Flächen verfügen, und die Regierung von Mittelfranken. Im Zentrum der Diskussion stand der Klimawandel, dessen Auswirkungen bei der Auswahl von Zielarten und Lebensräumen dringend Berücksichtigung finden müssen. Am dramatischsten zeigen sich die Folgen bereits im Wald; aber auch im Offenland sind Veränderungen der Biodiversität spürbar. Während einzelne Arten und Lebensräume, wie beispielweise Heuschrecken und Sandmagerrasen profitieren, gehen andere, wie zum Beispiel Amphibien und Feuchtwiesen, in ihren Beständen zurück.
Als nächster Schritt wird ein Zielartenkonzept für die Arten, die am stärksten gefährdet sind, erarbeitet. Darauf aufbauend werden Maßnahmen entwickelt, um die betroffenen Lebensräume und Tierarten zu unterstützen.
Umweltreferentin Britta Walthelm sagt: „Es ist sehr wichtig, dass wir als Stadt unseren Beitrag leisten, die Artenvielfalt in Nürnberg zu bewahren und dabei insbesondere die Herausforderungen der Klimawandelfolgen im Blick zu behalten.“
Aus dem Teilnehmerkreis wurde nicht zuletzt auch gefordert, dass dringend die Stadtbiotopkartierung (die letzte ist von 2008 und wurde vom Freistaat finanziert) aktualisiert wird, um eine entsprechende Datengrundlage zu haben und einschätzen zu können, wo Arten vielleicht schon verlorengegangen sind.